Mittwoch, 12. März 2014

10.03.2014 Cachi nach San Antonio de Cobres

Um 7 Uhr haben wir heute Morgen die Mopeds bepackt, um 8 Uhr war nach dem Frühstück Abfahrt. Die Routa 40 war anfangs noch recht breit geschottert und zog sich am Rio Calchaqui entlang. Dann wurde sie immer enger, am Pueblo Viejo mit wunderbarem roten Sandstein. Ab La Poma gab es außer uns keinen Verkehr mehr, wenn man mal von einem Traktor und einigen Mopeds absieht. Es ging recht flott voran, und einige dachten wohl schon, das geht so weiter bis zum Gipfel des Abra del Acay. Aber 25 km vor dem Pass waren diese Träume ausgeträumt.

Es kam eine Wasserdurchfahrt nach der andern, und während unsere Cracks da recht souverän durch sind, taten sich die andern Mitfahrer und ich doch recht schwer. Immerhin gab es schöne Fotos, ich hoffe, ich bekomme dann auch noch ein paar. Nach der letzten größeren Wasserdurchfahrt starteten Dieter, Matthias und ich als erste und über viele Serpentinen ging es aufwärts. An einer Stelle bedrängten uns Lamas und Alpakas, die wollten unbedingt auch mal auf mein Navi schauen und ließen sich auch durch Hupen nicht vertreiben. Später wurde es matschig, und irgendwann erwischte es mich. Mein Moped kam ins Rutschen und fuhr nach rechts auf den Abhang zu, ich zog nach links und gab Gas, und schon rutschte ich auf die Böschung und die BMW fiel um. Da ich erst zu spät mitbekommen hatte, dass es schon nach 150 km eine Tankstelle geben würde, hatte ich nicht nur den Haupttank, sondern auch die beiden 10l-Kanister links und rechts auf den Beifahrerfussrasten randvoll gemacht. Und genau unter dem linken Kanister und dem Motorrad war mein linkes Bein eingeklemmt. Wie gut, dass Dieter und Matthias gleich zur Stelle waren und das Moped wieder hochhoben.Den Rest des Weges bin ich dann noch vorsichtiger hochgefahren.

4962 m Höhe zeigte mein Navi am Pass des Abra del Acay an, und es blies ein heftiger Wind. So schwierig hatte ich den Weg gar nicht in Erinnerung. Aber 2010 war ich alleine, dafür ohne Gepäck und mit der viel leichteren und geländegängigeren BMW XChallenge unterwegs gewesen. Wir alle hatten von den Wasserdurchfahrten jede Menge Wasser in den Schuhen, also hängten wir einen Zettel für die Nachkommenden hin, denn es waren dort oben nur ein paar Grad über Null, und fuhren nach 20 Minuten los. Der Runterweg war dann wesentlich entspannter, Vikunjas gab es jede Menge, und vor allem wurde es wieder wärmer. Die letzten Kilometer bis San Antonio de Cobres war dann wieder Rüttelpiste mit einigen kleinen Sandstellen, und um 15 Uhr standen wir an der Tankstelle, besser gesagt die andern Beiden, denn ich habe ja immer noch viel zu viel Benzin. 7 Stunden für 146 km, damit hatte keiner von uns gerechnet, eigentlich waren 450 km geplant gewesen. Wir nahmen in einem Restaurant eine Kleinigkeit zu uns, und als die andern 4 nach 2 Stunden immer noch nicht da waren, machten wir uns auf Quartiersuche. Wegen des angebotenen WiFi nahmen wir das teure Hotel, aber natürlich ging das Internet nicht. Als wir alle schon geduscht hatten, kamen die Nachzügler endlich auch an. Alle waren froh, dass diese schwierige Strecke ohne große Blessuren an Mensch und Maschine gemeistert war. So schwierig hatte sich das keiner vorgestellt. Jetzt schnell noch ein kleines Abendessen, und dann ab in die Kiste. Wir sind hier auf 3775m Höhe, da ist man sowieso zu schlapp für irgendwelche Unternehmungen.

Während ich diesen Blog schreibe, läuft wie in jeder Kneipe und jedem Hotel der Fernseher. Schreckliche Bilder von einer aufgebrachten Meute in Quilmes, die auf am Boden liegende Menschen einprügeln und sie mit Füssen treten. Ich weiß den Hintergrund nicht, aber in Quilmes sind wir vorgestern vorbeigefahren. Die Zufahrt zu den Inka-Ruinen, die ich 2010 besucht hatte, war allerdings gesperrt. Es ist kaum zu glauben, wie brutal diese Menschen sind, ich glaube, das ist ein weiterer Grund für mich, Südamerika ad acta zu legen.
Rio Calchaqui

tolle Landschaft

Wasserdurchfahrt

und noch einmal

Andrea läßt fahren

und ich lasse mir helfen

die Alpakas sind ganz schön groß und schmusig

einfach zu süß ....

Dieter trocknet seine Füsse auf dem Pass

die Schuhe sind über Nacht echt alle wieder trocken geworden

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