Sonntag, 30. März 2014

29.03.2014 Chivay - Cruz del Condor - Yauri

Gegen 6 musste ich raus aus den Federn. Blauer Himmel, aber bitter kalt war es. Wir packten die Motorräder auf und fuhren Richtung Colca-Schlucht. Am Ortseingang kauften wir noch die Tickets, dann kamen erst mal etwa 10 km Teer. Anschließend folgte eine Baustelle, hier wird wohl bald Teer sein. Danach ging es auf sehr schlechter Piste mit vielen Schlaglöcher weiter nach oben. Da zur gleichen Zeit etwa 50 Kleinbusse vom Format Sprinter Touristen nach oben brachten, gab es jede Menge Staub. Besonders unangenehm ein recht langer Tunnel ohne Licht, in dem es kräftig staubte. Erst weit nach 8 Uhr erreichten wir das Cruz del Condor, nachdem Dieter wegen der Schüttelei noch kurz davor seinen rechten Koffer verloren hatte.

Viele Busse und Kleinbusse mit der entsprechenden Anzahl an Touris waren auf dem Felsen, ein Wunder, dass wirklich noch Kondore zu sehen waren. Die Schlucht ist dort etwa 1200 m tief, gegenüber liegt der Nevado Mismi mit 5540 m über 3000 m über dem Canyongrund. Die Colcaschlucht ist die zweittiefste Schlucht der Welt, nur geringfügig weniger tief als die Nachbarschlucht Cotahausi und doppelt so tief wie der Grand Canyon in den USA, und über 100 km  lang. Interessanterweise entspringt am Nevado Mismi auch der Amazonas, wie man seit 2007 weiß. Die recht umfangreiche Kondorfamilie am Cruz del Condor hat ihre Nester auf den Felsen in der Umgebung und nutzt zwischen 8 und 10 Uhr morgens die Thermik in der Schlucht, um aufzusteigen und nach Nahrung zu suchen. Mit 3 m Flügelspannweite sind diese Vögel wirklich imposant. Ich zählte etwa ein Dutzend Kondore, einige kamen im Flug bis auf einige Meter nah, aber mit meinem Foto war ich ziemlich schlecht dran, er konnte einfach nicht scharfstellen. Vielleicht bekomme ich von Dieter oder den Andern ein paar Aufnahmen.
Anschließend fuhren wir wieder nach Chivay und gingen erst mal Frühstücken. Bis wir dann loskamen, war es schon nach 11 Uhr, mit Cusco, das konnnte damit nichts mehr werden.Die ersten 30 km bis Sibayo ging es auf Teer entlang des Rio Colca aufwärts, dann rechts über eine Brücke ins Tal des Rio Pulpera auf einer Piste. Diese ging schon nach kurzer zeit steil aufwärts auf Höhen von mehr als 4700 m und war kaum befahren. Von einigen kleineren Abschnitten abgesehen war sie gut zu fahren. Viele Lamaherden säumten die Piste, es ging an einem großen See vorbei, durch den der Rio Colca fließt, und dann wurde aus der schmalen Piste plötzlich eine breite, sehr gut zu befahrende Piste mit wesentlich mehr Verkehr. An der Mina Tintaya vorbei ging es abwärts bis Espinar, in manchen Landkarten auch als Yauri dargestellt.
Eigentlich wollten wir noch weiterfahren, aber direkt vor Yauri wurde die Piste erneuert. Das sieht dann so aus, dass eine Baustelle mit einseitiger Verkehrsführung eingerichtet wird, wo abwechselnd beide Richtungen fahren dürfen. Eine riesige Baumaschine reisst dann mit einer Egge mehr als die Hälfte der Piste auf, so dass diese wie ein umgepflügter Acker aussieht. Anschließend kommen die Walzen und planieren die Piste wieder glatt. Der Vorteil ist, dass man kein neues Material braucht und das beliebig oft wiederholen kann.
Wir warteten darauf, dass unsere Richtung an die Reihe kommt, und Dieter fuhr als Erster los. Als die schmale noch intakte Piste an der Kante vom Wasser weggespült war, wollte Dieter auf eine Reifenspur wechseln, die sich im umgepflügten Bereich befand. Wer  fährt schon auf einem Acker Motorrad? Es dauerte nur Sekunden, dann kam sein Moped ins Schlingern und fiel um. Dieter war mit seinem rechten Fuss unter dem Tank und der Beifahrerfussraste eingeklemmt, aber ich war ja gleich zur Stelle und wir bekamen alles wieder in die Senkrechte. Den Verkehr  hatten sie auf beiden Seiten der Baustelle angehalten. Das hatte wohl echt weh getan, also suchten wir uns eine Bleibe in Yauri. Gar nicht so leicht wegen der Motorräder, aber schließlich fanden wir doch ein Hotel mit Garage und sogar einer richtig heißen Dusche. WiFi gab es auch, aber leider konnte ich mich trotzdem nicht ins Internet einloggen. Abends gingen wir noch zum Essen. Morgen steuern wir Ollantaytambo an, um übermorgen Machu Picchu besuchen zu können.

Motorrad wird ausgeparkt

Wettrennen der Tour-Unternehmer

Weg zum Cruz del Condor

Dieter sammelt seinen Koffer wieder auf

die Colca-Schlucht am Cruz del Condor

noch liegen Dunstschwaden in der Schlucht

der erste Kondor läßt sich blicken

mehrere Aussichtsplattformen

dichtes Gedränge am Felsen

noch einer schaut vorbei, aber schwer zu fotografieren

die Verkäufer wollen auch etwas vom Kchen abhaben

Foto Kondor 2010

Foto
so schlecht ist der Weg nach unten, aber in Chivay gibt es Frühstück

Ausblick in das Colca-Tal

Hirten auf dem Weg von Chivay nach Espinar

kurze Pause in schöner Landschaft

manchmal sieht man den Regen der letzten Tage

Mina Tintaya

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