Donnerstag, 27. März 2014

mal wieder Streik in Peru

 Seit Tagen gibt es in Juliaca und angeblich auch in Lima und Cusco einen Streik, der eine Durchfahrt durch diese Städte verhindert. Wie wir inzwischen von den andern Vier gehört haben, sind sie deshalb einen Riesenumweg nach Arequipa gefahren. Matthias und Erwin wollen sowieso ins Warme, also werde ich mich den Beiden nach Arequipa anschliessen. Vielleicht klappt es ja später noch mit Cusco, ansonsten fällt Machu Picchu genauso wie 2010 ins Wasser. 

Gerade als wir die Motorräder beluden, kam die Meldung, dass der Streik beendet sei. Also fuhren wir erst mal nach Juliaca, und während der Fahrt überlegte ich mir , ob ich alleine noch Cusco fahren soll oder lieber mit den beiden Andern nach Arequipa. Vor Juliaca waren dann die Reste des Streiks zu sehen: jede Menge Steine auf der Strasse, verbrannte Reifen, aber man konnte ganz gut fahren. Es dauerte eine ganze Weile , bis wir das Zentrum passiert hatten, und irgendwie verlies mich dann auch der Mumm und ich fuhr einfach hinter den Andern her. Kaum dachten wir, dass Juliaca hinter uns lag, kam dann auf 5 km  der richtige Streik oder zumindest das, was davon noch übrig war. Tausende von Steinen bis zu einem Kubikmeter Größe , zerbrochenes Glas, verbranntes Stroh und Autoreifen, Kabel, Abfall, einfach alles hatten die Protestler auf die Strasse geworfen oder mit Maschinen dahin geschleppt. Wie wir später hörten, ging es dabei um illegale Minenarbeiter. Da die Streikenden immer noch links und rechts der Strasse standen und debattierten, traute ich mich nicht zu fotografieren. Die Strasse war zumindest einspurig wieder befahrbar, abwechselnd für den Gegenverkehr und uns. Nach einiger Zeit kam ein Erdwall, den der Bus vor uns nur mit Mühe überwand. Von Polizei war nichts zu sehen, die Streikenden haben hier wirklich noch die Macht, den Verkehr tagelang zum Stillstand zu bringen.

Danach ging es recht flott voran, allerdings dauerte es auch nicht lange, bis die ersten Blitze am Himmel zuckten. Regenzeug an, 30 km gefahren, dann kam wieder die Sonne und das Zeug musste wieder runter. Kurze Zeit später erneut Regen- und Hagelschauer, die Temperatur in 4500 m Höhe fiel auf 4°C und alle wollten nur noch ins Warme. Nach 300 km landeten wir endlich in Arequipa, wo wir ewig nach einem Hotel suchten und schließlich doch in demselben Hostal wie 2010 landeten. Das gemeinsame Abendessen an der Plaza rundete den Tag ab.

Jörg, Andrea und Frank wollen morgen ganz früh Richtung Cusco aufbrechen. Dieter möchte erst nach Chivay zu den Kondoren und danach nach Cusco, ihn werde ich wohl begleiten. Matthias und Erwin wollen von Arequipa einige Touren machen, eventuell auch nach Chivay. Jedenfalls tut es schon ganz gut, mal wieder im T-Shirt bei 20°C und ausreichend Luft auf 2500 m Höhe herumzulaufen.
Puno von oben

Tankstellenwächter

vor Juliaca waren die Auswirkungen des Streiks noch harmlos

Laguna Lagunillas

beim Regenklamottenanziehen vor dem nächsten Gewitter

da hinten liegt schon Arequipa

Da wir dieses Mal nur über Nacht in Arequipa blieben, stelle ich noch ein paar Bilder der weißen Stadt von 2010 hier rein.

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