Mittwoch, 19. März 2014

Salar de Uyuni

Immer noch kein Internet und auch keine SMS, dafür habe ich seit gestern ziemliches Zahnweh. Wir hatten beschlossen, die Fahrt auf den Salar mit einem Jeep zu machen statt mit den eigenen Motorrädern, damit diese nicht zu Rostbeulen werden.

Gegen 11 Uhr holte uns der Fahrer ab und es ging direkt nach Calchani. Während wir 2010 noch mühsam den Weg zum Salar erfragen mussten, standen dieses Mal schon etwa 30 Allradfahrzeuge in einer Strasse mit Kunsthandwerk und Mitbringseln. Wie sich die Zeiten doch ändern. Die Einwohner von Calchani arbeiten auf dem Salar und schürfen das Salz, eine Knochenarbeit.Ihre Häuser sind genauso wie die Salzhotels aus Salzblöcken gebaut, und der Tourismus bietet eine zweite Einnahmemöglichkeit. Wir interessierten uns aber nicht sonderlich für die Mitbringsel, weil wir sowieso keinen Platz auf den Mopeds haben.
Unser Fahrer war zu unserer Freude sehr vorsichtig und nett. Immerhin sind in den letzten 5 Jahren auf dem Salar 21 Menschen durch Autounfälle ums Leben gekommen, hauptsächlich wegen schlecht gewarteter Autos und unzuverlässigen und angetrunkenen Fahrern.Der Salar war den ersten Kilometer nass mit Wasser, danach trocken: 2010 waren wir bei mehr Wasser mit den eigenen Mopeds reingefahren. Zunächst steuerten wir den 5324 m hohen Vulkan Tunupa an und bekamen im Dorf Coquesa unser Mittagessen serviert.Danach ging es zur Insel Intihuasi, der Kaktusinsel.Diese kostet inzwischen 30 Bolivianos Eintritt und Horden von Allradfahrzeugen drängen sich davor auf dem Salar. Überall machen die jungen Leute die unterschiedlichsten Verrenkungen, die dann aufs Bild gebannt werden. Aber alleine die Weite des weißen Salar ist schon umwerfend.
Über ein Salzhotel ging es dann zurück nach Uyuni. Einen zuverlässigen Zahnarzt kannte der Chauffeur nicht, als verschob ich den Zahnarzt und holte mir in der Apotheke Schmerzmittel. Gekostet hat übrigens die ganze Salartour mit ca. 250 km pro Person 350 Bol, umgerechnet etwa 40 Euro.
Nachdem die Motorräder von Jörg, Andrea und Frank immer noch nicht dastanden und das Internet noch immer nicht ging, marschierten Erwin und ich in ein Internetcafe. Jörg hatte gerade erst eine Mail geschrieben,  dass sie länger in San Pedro geblieben wären und jetzt in Iquique seien. Am nächsten Tag wollten sie sich mit Dieter in Putre treffen, und den Tag darauf wahrscheinlich in La Paz ankommen. Und wir warteten in Uyuni, dabei hätten wir schon längst unterwegs sein können! Irgendwie hatte ich mir das Reisen zusammen ein wenig anders vorgestellt. Klar, es gibt Verzögerungen aller Art, von Krankheit über Defekt bis hin zu "es geht nicht mehr", und auch die Kommunikation hier ist nicht so einfach, aber trotzdem hat mir ein genereller Plan wie bei Josi 2010, nach dem sich alle richteten, besser gefallen als das momentane Timing. Einige Tage in San Pedro warten, jetzt 2 Tage in Uyuni, und dann sind alle Andern plötzlich 3 Tage voraus, das fällt mir nicht leicht, mich jedes Mal neu umzustellen. Aber was soll es. Wir werden morgen nach Potosi starten und uns dort erkundigen, wie die Strassen Richtung La Paz sind.Die direkte Route der Sand- und Schotterpiste nach Oruro, die ich 2010 noch gefahren war, wollte sich nach den Strapazen der letzten Tage keiner freiwillig zumuten. Wenn wir Sucre und Cochabamba auslassen, könnten wir im günstigsten Fall in 2 Tagen in La Paz sein. Ein Mitarbeiter der Deutschen Botschaft, der hier in Uyuni Urlaub machte, hat uns dort das Hotel Europa empfohlen. Nicht ganz billig, aber zentral gelegen und mit Tiefgarage.
Matthias legte sich gleich ins Bett, ihm war nicht ganz wohl. Erwin und ich verdrückten noch einen Salat und Spagetti Bolognese im Tonito, fast genauso gut wie die Pizzas von Chris aus Boston und seiner bolivianischen Frau Sussy, die das Hotel Tonito seit Jahren betreiben.

Touri-Meile in Calchani

so etwas fährt hier noch öfters rum

ich habe da fast nur Schund gesehen

am Rand ist der Salar noch nass

Erwin muss Männchen machen

hat schon fast geklappt mit dem Auto tragen

der Fahrer ist immer auch Koch und Unterhalter

Vulkan Tunupa 5324 m

unser Mittagessen wird in Coquesa zubereitet

Kaktusinsel

der Aufstieg fiel uns allen nicht leicht

die Mädels links wollten mich unbedingt auf diesem Opa-Stuhl knipsen

was soll das für ein Foto werden ?

Isla Intihuasi

das Mädel in der Mitte soll wohl die beiden Andern auf ihren Händen tragen

die Raylle Paris-Dakar sollte hier vorbeigehen, ist aber buchstäblich ins Wasser gefallen


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