Freitag, 14. März 2014

Totes Meer oder was?

Gestern beim gemeinsamen Abendessen hat sich dann doch noch eine ganz interessante Wendung ergeben. Erwin hatte ja schon mehrfach gesagt, dass er gerne die Route auf den Uturuncu mit über 6000 m versuchen würde. Die drei Nachzügler wollten heute die Laguna de Atacama abfahren, die Matthias und Dieter gestern schon besucht hatten. Morgen dann wollten sie zu den Geysiren von Tatio fahren und dort übernachten, um am Sonntag nach San Pedro zurückzukommen und dann am Montag die Lagunenroute nach Bolivien zu beginnen. Ich hatte mir ausgerechnet, dass der Zeitplan dadurch verdammmt eng werden würde, und brachte das beim gemeinsamen Abendessen auch zur Sprache.
Letztendlich entstand dadurch die Idee, dass Erwin, Matthias, Dieter und ich die Tatio Geysire ausfallen lassen und stattdessen morgen zur Laguna Colorada nach Bolivien aufbrechen. Am zweiten Tag wollen wir dann ohne Gepäck auf den Uturuncu so weit wie möglich hochfahren. Angeblich soll das bis etwa 5600/5700 m möglich sein. Wer sich fit fühlt, kann dann noch die letzten Höhenmeter zu Fuss hochgehen. Und wenn es nicht klappt, war es einen Versuch wert.
Danach geht es nach San Cristobal, und am dritten Tag nach Uyuni, wo wir dann 2 Tage später die andern 3 Mitfahrer erwarten. Kaum ist diese Idee geboren, geht es mir schon wieder besser, weil ich nicht ewig hier in San Pedro zubringen muss.

Peter, der mit uns die beiden letzten Tage zusammen verbracht hat, will heute über Calama zu einer Mine und die Küste nordwärts fahren. Ich hoffe, wir treffen ihn noch einmal in Peru. Seit gestern sind auch 5 Brasilianer im Hof, die nicht nur sehr laut sind, sondern auch alle die brandneue wassergekühlte BMW 1200 GS unter ihrem Hintern haben. Ich habe mal gefragt, 40000 Dollar kostet jedes Teil in Sao Paulo, das Anderthalbfache wie bei uns. Kein Wunder, dass auch BMW Motorrad immer gut dasteht bei Gewinn und Verkauf.

Erwin und ich wollten heute zur Laguna Cejar fahren, um mal im warmen Salzwasser zu baden, Matthias hat sich uns angeschlossen. Angeblich wie im Toten Meer. Als ich 2006 mit dem Moped am Toten Meer war, war das Baden umsonst, dafür kostete schon damals die Dusche 12 Dollar. 
Nach 20 km waren wir da, ich bekam sogar den Rentnerrabatt ab 60 Jahren. Die Reise muss mich doch gezeichnet haben. Das Wasser war wider Erwarten mit etwa 22°C doch recht kühl, aber der hohe Salzgehalt ließ einen an der Oberfläche treiben und man hätte bequem Zeitung lesen können. Für umgerechnet 2 Euro Eintritt gab es hinterher noch eine eiskalte Dusche. Sehr schön!

Dieter hatte inzwischen die Ersatzlieferung seiner defekten Einspritzpumpe organisiert. Er muss jetzt doch nach Iquique fahren, also zuerst ans Meer und dann nördlich. Schade, aber wir hoffen, dass wir in in ein bis zwei Wochen wieder treffen. Er wird auch morgen abfahren, um am Montag sein Motorrad zur Reparatur abgeben zu können. Eigentlich ein Witz, denn das Motorrad war in Deutschland genau wegen desselben Fehlers bei BMW repariert worden. Anscheinend nicht erfolgreich, denn seine 800 GS stottert und geht aus je nach Lust und Laune. Er ist schon gespannt darauf, ob BMW wenigstens einen Teil der Kosten übernimmt. Aber das ist ja nicht selbstverständlich, wie ich selbst schon mehrfach erleben musste.

San Pedro war gut, um sich mal wieder zu entspannen und den Blog auf Vordermann zu bringen. Auch die Nachrichten konnte ich mal wieder lesen und bin von dem Hoeneß-Urteil ganz angetan. So ein klein wenig Gerechtigkeit gibt es anscheinend doch. Die nächsten Tage werden mit Sicherheit hart, und vor Uyuni habe ich kein Internet, also etwas Geduld. Es gibt dann bestimmt wieder Bilder davon, was diesen Urlaub von andern Urlauben unterscheidet. Die Grenze nach Bolivien liegt schon auf 4300 m, danach geht es auf Piste auf über 4800m. Und wenn es mit dem Uturuncu klappt, noch viel höher.  Ich hoffe nur, alle kommen gesund und munter in Uyuni an.
Peter und Dieter haben noch etwas zu besprechen

5 nagelneue 1200 GS auf dem Hof

Adieu, Peter !

Matthias in der Laguna Cejar

Erwin im Salzwasser

Laguna Cejar

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